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Alles über Leinen

Drachenleinen

Drachenleinen von Lenkdrachen werden heute üblicherweise aus Dyneema / Spectra oder  Kevlar (verpönt, da durch seinen hohen Schmelzpunkt als Leinenkiller verschriehen) hergestellt.

Moderne Hochleistungsmaschinen benötigen rund 24 Stunden um 100 Meter gebrauchsfertige Leine zu flechten.

Im Gegensatz zu den Leinen ungelenkter Drachen wird kein Dehnung bei Lenkdrachen, gewünscht  darum wird Nylon nicht verwendet, weil sich dieses unter Zug zu sehr dehnt  was den Drachen schwer steuerbar machen würde.

Für die Leinen von einleinigen, ungelenkten Drachen verwendet man das elastischere Nylon oder Polyester. Es Streck  sich unter Zug, was dazu führt, dass die Leine Windschwankungen ausgleichen kann.

Drachenleinen können durch ihren geringen Durchmesser, verbunden mit der starken auf ihr lastenden Zugkraft, schneidend wirken. Deswegen dürfen sich keine Zuschauer im Windfenster Bereich aufhalten, selbst die Drachenlenker vermeiden es mit blossen Händen unter Zug stehende Leinen zu halten.

Schon ein unsachgemässer Knoten könnte die teuren Leinen zerstören, die üblicherweise nur mittels Spleiss und oder einem Schutzmantel mit den Halteösen und schnüren verbunden werden. In vielen Regionen ist die Länge der Drachenleinen begrenzen. Üblich sind dabei Grenzen zwischen 60 m und 100 m. Lenkdrachen werden üblicherweise mit Leinenlängen von etwa 15 - 40  Meter geflogen.

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Da die meisten Drachenschnüre elektrischen Strom leiten, ist es bei Blitzgefahr und in der Nähe von Hochspannungsleitungen Lebens gefährlich, einen Drachen steigen zu lassen.

Dyneema
Für Lenk Drachen
Dyneema ist eine Kunststofffaser, entwickelt vom niederländischen Chemiekonzern DSM.
Dyneema ist eine hochfeste Polyethylen-Faser, die bei gleichem Gewicht bis zu 15 mal zugfester ist als Stahl (25003000 N/mm²) und 40 % fester ist als Aramid. Dyneema ist mit einer Dichte von 0,950,97 g/cm³ etwas leichter als Wasser und schwimmt daher. Die Faser ist sehr lange haltbar und hat eine hohe Beständigkeit gegen Abrieb, Feuchtigkeit, UV-Strahlen und Chemikalien.
Verwendet wird Dyneema auch unter anderem zur Herstellung von Angelschnüren, Fischernetzen, Bandschlingen, kugelsicheren Schutzwesten, Handschuhen, Snowboards und diverser Hilfsmittel im Bereich Klettersport. Besonders als Leinenmaterial im Wassersport da ohne Dehnung und unempfindlich gegen Salzwasser sowie für Gleitschirme und Drachen wird Dyneema häufig eingesetzt, teilweise ummantelt um die Scheuerfestigkeit zu erhöhen.
Ein weiterer Einsatzbereich im Flugzeugbau ist die Armierung von Cockpittüren damit werden diese schusssicher gemacht.

Spectra
Für Lenk Drachen
Polyethylen (Kurzzeichen PE, veraltet Polyäthylen, gelegentlich auch Polyethen genannt) ist ein durch Polymerisation von Ethen [CH2 = CH2] hergestellter, teilkristalliner, thermoplastischer Kunststoff mit der Formel  . Es gehört zur Gruppe der Polyolefine.
Bekannte Handelsnamen sind: Alathon, Dyneema, Hostalen, Lupolen, Spectra, Trolen, Vestolen.
 
Kevlar
Für Lenk Drachen manchmal auch für Einleiter Drachen
Aramidfasern sind goldgelbe organische Kunstfasern aus aromatischen Polyamiden. Die Fasern wurden 1965 von DuPont entwickelt und unter dem Markennamen Kevlar zur Marktreife gebracht.
Die Fasern zeichnen sich durch sehr hohe Festigkeit, hohe Schlagzähigkeit, hohe Bruchdehnung, gute Schwingungsdämpfung sowie Beständigkeit gegenüber Säuren und Laugen aus und sind darüber hinaus sehr hitze- und feuerbeständig. Aramidfasern schmelzen bei hohen Temperaturen nicht, sondern beginnen ab etwa 400° C zu verkohlen. Bekannte Markennamen für Aramidfasern sind Nomex und Kevlar von DuPont oder Teijinconex, Twaron und Technora von Teijin.
Man unterscheidet zwischen meta-Aramiden (Teijinconex und Nomex) sowie para-Aramiden (Twaron, Kevlar, Technora).
Als Aramide oder aromatische Polyamide (Polyaramide) werden nicht Polyamide mit aromatischen Gruppen in der Hauptkette per se bezeichnet, sondern, nach einer Definition der U.S. Federal Trade Commission, nur solche langkettigen synthetischen Polyamide, bei denen mindestens 85% der Amidgruppen direkt an zwei aromatische Ringe gebunden sind.
Anwendungen
Die bekanntesten Anwendungen für para-Aramidfasern sind im Sicherheitsbereich zu finden (Splitterschutz- und schusssichere Westen, Schutzhelme, Panzerungen für Fahrzeuge, Schnittschutzhandschuhe). Sie werden jedoch auch als Asbestersatz in Bremsbelägen und Dichtungen sowie als Verstärkungsmaterial zum Beispiel für Glasfaserkabel oder Gummimaterialien eingesetzt. In diesen Bereichen werden vor allem die mechanischen Eigenschaften der Fasern Kevlar und Twaron genutzt.
Für Reibbeläge, Hitzeschutz und Dichtungen als Asbestersatz wurden grundlegende Arbeiten im Jahr 1985 in einem vom deutschen Forschungsministerium Projekt über Aramid bei der ENKA AG unter Leitung von Karlheinz Hillermeier Entwicklungen durchgeführt, die zu einem entscheidenden Durchbruch führten.
Auch bei Sportgeräten werden Aramidfasern wegen ihrer Reißfestigkeit oft verwendet, so zum Beispiel für die Fangleinen bei Gleitschirmen, für Segel von Segelbooten und Surfbrettern oder als Saiten für Tennisschläger.
Die meta-Aramidfasern Nomex oder Teijinconex werden speziell für den Brandschutz eingesetzt. Sie ist in feuersicherer Bekleidung (etwa Schutzanzüge bei Feuerwehren, Rennfahrerkombi, ...) bekannt geworden. Eine weitere Anwendung für meta-Aramid ist die Verarbeitung zu einem Werkstoff für Sandwichwabenkerne, so genannte Honeycombs aus Nomex-Papier, in der Faserverbundtechnologie.
Eigenschaften
Die Fasern weisen, ähnlich wie auch Kohlenstofffasern, einen negativen Wärmeausdehnungskoeffizienten auf, werden also bei Erwärmung kürzer, sind aber in ihrer spezifischen Festigkeit und ihrem E-Modul deutlich niedriger. In Verbindung mit dem positiven Ausdehnungskoeffizienten des Matrixharzes lassen sich hoch masshaltige Bauteile fertigen. Gegenüber von kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen sind die Eigenschaften unter Druckbelastung deutlich geringer. Kevlar und Twaron sind überaus hitzebeständig, so halten sie Temperaturen über 370°C problemlos aus ohne zu schmelzen.
Verarbeitung
Beim Umgang und der Verarbeitung muss auf die Eigenschaft der Feuchtigkeitsaufnahme und der schlechten UV-Beständigkeit Rücksicht genommen werden. Die ursprünglich goldgelben Fasern nehmen bei UV-Einstrahlung (Sonnenlicht) einen bronzebraunen Farbton an. Dies ist auch mit einem bis zu 75%igen Festigkeitverlust verbunden. Die Fasern können je nach Lagerung bis zu 7% Feuchtigkeit aufnehmen. Fasern mit einem zu hohen Feuchtigkeitsgehalt können getrocknet werden. In der Luft- und Raumfahrt ist ein Feuchtigkeitsgehalt von unter 3% üblich.
Zum Schneiden von Aramidfasern sind spezielle mikroverzahnte Schneidwerkzeuge notwendig. Auch die mechanische Bearbeitung fertiger Faserverbundbauteile erfolgt mit hochwertigen Bearbeitungswerkzeugen oder durch Wasserstrahlschneiden.
Bei der Herstellung von Faserverbundwerkstoffen kommen vor allem Epoxidharze zur Anwendung. Chemische Haftvermittler sind nicht bekannt.
VDI-Gesellschaft Kunststoffe, VDI-Verlag, 1977, Kohlenstoff- und aramidfaserverstärkte Kunststoffe von Philip G. Rose und Karlheinz Hillermeier.
Siehe auch

Polyester
für Einleiter Drachen

Polyester sind Polymere mit Esterbindungen -[-CO-O-]- in ihrer Hauptkette. Zwar kommen auch in der Natur Polyester vor, doch heute versteht man unter Polyester eher die grosse Familie synthetischer Polymere (Kunststoffe), zu denen die viel verwendeten Polycarbonate und vor allem das Polyethylenterephthalat PET gehören. PET ist eines der wichtigsten thermoplastischen Polyester.
 Das erste synthetische Polyester Glycerinphthalat wurde im Ersten Weltkrieg als Imprägnierungsmittel verwendet. Natürliche Polyester sind seit etwa um 1830 bekannt.
Ein Polyester kann mit p=25% null Carbonylgruppen, mit p=50% eine Carbonylgruppe und mit p=25% zwei Carbonylgruppen besitzen. Daraus folgt ein Erwartungswert für die Anzahl der Carbonylgruppen von 1. Das ist relevant für die Ermittlung der mittleren molaren Masse durch Endgruppenbestimmung.
Anwendungen
•Fasern (auch Mikrofasern) für Textilien und Vliesstoffe
•Flaschen
•Folien
•Filme (neben Cellulosetriacetat ist Polyester das wichtigste Trägermaterial)
•Flüssigkristallbildschirme (LCD) beispielsweise aus Vectra® (Hoechst Celanese) oder Kevlar® (Dupont)
•Tennissaiten
•Faserverbundwerkstoffe
Kurzbezeichnungen
•PEs Polyester (Gruppenbezeichnung)
•PBT Polybutylenterephthalat
•PC Polycarbonat
•PET Polyethylenterephthalat
•PEN Polyethylennaphthenoat
Synthese
Allgemein erfolgt die Polyestersynthese in einer Polykondensationsreaktion.
Azeotrope Veresterung
In dieser klassischen (Labor)-Methode reagieren ein Alkohol und eine Carbonsäure zu einem Carbonsäure-Ester. Um ein Polymer darzustellen, muss das bei der Reaktion entstehende Wasser ständig durch azeotrope Destillation entfernt werden.
Alkoholische Umesterung
Ein Diol wird in der Schmelze am Katalysatorkontakt mit einem Dicarbonsäureester umgesetzt. In dieser Weise werden die Massenkunststoffe Polybutylenterephthalat (PBT) und Polyethylenterephthalat (PET) hergestellt. ??
Acylierung (HCl-Methode)
Die Säure liegt als Säurechlorid vor, die Polykondensation geschieht so unter Abspaltung von Salzsäure (HCl) anstelle von Wasser (H2O). Diese Methode kann in Lösungsmittel, als Interphase- oder als Schmelzreaktion erfolgen.
Silylmethode
In dieser Variante der Salzsäuremethode wird das Carbonsäurechlorid mit dem Trimethylsilylether der Alkoholkomponente umgesetzt; es wird Trimethylsilylchlorid abgespalten.
Acetatmethode (Umesterung)
In dieser nur für phenolische Hydroxygruppen geeigneten Methode reagiert die freie Säure mit der bereits mit Essigsäure veresterten Alkoholkomponente. Bei der Kondensation entsteht wieder freie Essigsäure, die nicht so einfach wie Wasser oder Salzsäure zu entfernen ist, wodurch der pH-Wert sinkt, und es häufig zu sauren Nebenreaktionen kommt.
Silylacetatmethode
In dieser Variante der Acetatmethode wird nicht die freie Carbonsäure, sondern deren Trimethylsilylester verwendet. Es entsteht der Essigsäuretrimethylsilylester, der nicht sauer ist.
Ringöffnende Polymerisation
Aus Lactonen können anionisch, kationisch oder metallorganisch katalysiert ohne Kondensationsreaktion unter sehr milden Bedingungen aliphatische Polyester hergestellt werden.
Kategorien: Stoffgruppe | Kunststoff


Traditionell fanden auch Flachs- und Hanfkordeln Verwendung. im Drachen bau
 

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Leinen

 

 

 

 

 

Wettbewerbsleinen müssen möglichst dehnungsstabil sein, damit die Lenkimpulse kristallklar zum Drachen durchkommen und der Pilot die volle Kontrolle über das Gerät hat. Leider sind hier die besten Materialien gleichzeitig auch die teuersten (Spectra).

Eindrehungen

Beim Teamflug ist es auch wichtig, daß die Leinen sehr glatt sind, damit sie sich bei Eindrehungen nicht sperren und zum Absturz der Drachen führen. Schlimm ist es auch, wenn sich zu rauhe Leinen gegenseitig durchsägen, was in den meisten Fällen zur Disqualifikation führt (falls die Leinen erst nach mehr als 2 Minuten reißen, ist trotzdem eine Wertung möglich).

Längenabgleich

Weiters ist es beim Teamflug sehr wesentlich, daß die Leinen aller Piloten gleich lang sind. Mit der Positionierung am Boden kann die Position des Drachens am Himmel genau kontrolliert werden, wodurch die Luftlöcher des Vordermanns nicht zur Falle werden können.

Leinenlänge

Ein paar Worte zur Leinenlänge. Je länger die Leine, desto größer ist der zu befliegende Bereich, desto mehr Platz hat man für die Positionierung der Pflichtfiguren, desto mehr Zeit vergeht von ganz links bis ganz rechts, und - desto schneller sind die Feldbegrenzungen (110m im Quadrat) erreicht. Je stärker der Wind, desto schneller die Drachen, desto länger sollten die Leinen sein, damit die Zeit für einen Durchflug annähernd gleich ist wie bei langsameren Wind. Bei schwächerem Wind dürfen die Leinen hingegen kürzer sein.
Es gilt also, einen Kompromiss zwischen zu kurzer und zu langer Leine zu finden. 40m ist für Einzelpiloten ein beinahe schon übertriebener Wert. Wir Kite-O-holix (und Just4fun) sind bis 1996 mit nur 38m langen Leinen geflogen. Bei Versuchen in Italien haben wir beschlossen, für starken Wind 53m lange Leinen zu verwenden, bei Normalwind werden wir in Zukunft mit etwa 48m Länge fliegen.

 

Shanti Speed

Shanti ist ein amerikanischer Hersteller, der sehr gute Leinen herstellt und etliche Piloten und Teams in aller Welt sponsert. Die Shanti Leinen zeichnen sich durch gute Stabilität bei gleichzeitig geringstmöglichem Durchmesser, und zusätzlich sehr geringer Dehnung aus. Auch wir haben von Shanti schon mehrere Kilometer Leinen unterschiedlicher Stärken gesponsert bekommen und sind damit sehr zufrieden. Für leichten Wind (Kona) verwenden wir die sehr leichte und dünne (wenig Luftwiderstand!) 40 Kilo (80 Pfund) Leine. Für Normalwind und etwas stärkeren Wind (Kona - VIP) haben wir die 75 kg (150 Pfund) Leine, und bei höheren Windgeschwindigkeiten greifen wir auf unsere 125 und 250 kg (250 bzw. 500 Pfund) Leinen zurück, die durch ihren Durchmesser großen Luftwiderstand bieten und so bei Starkwind die schnell fliegenden Drachen ein wenig bremsen.